Risografie Workshop im Happy Club
- Tammy
- 19. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit

Letztes Wochenende hatte ich die Gelegenheit, am analogen Risografie-Workshop "Happy Making" im Happy Club in München teilzunehmen. Dieser kreative Tag war nicht nur inspirierend, sondern auch eine wertvolle Erfahrung, um in die Welt der Risografie einzutauchen und den Prozess hinter dieser besonderen Drucktechnik selbst zu erleben.
Was ist Risografie?
Die Risografie ist eine spezielle Drucktechnik, die in den 1980er Jahren entwickelt wurde. Ursprünglich als kostengünstige Alternative zum Offsetdruck konzipiert, hat sich die Risografie in den letzten Jahren zu einem beliebten Medium für Künstler
und Designerentwickelt, die ihren Werken einen einzigartigen, analogen Charakter verleihen möchten. Das Verfahren erinnert optisch an Siebdruck, verwendet jedoch eine Maschine, die wie ein digitaler Kopierer funktioniert.
Der Risograph selbst arbeitet mit Schablonen (ähnlich wie beim Siebdruck) und farbintensiven, meist umweltfreundlichen Soja- oder Reispigmenten, die auf Papier gedruckt werden. Jede Farbe wird in einem separaten Durchlauf aufgebracht, was den Prozess sehr flexibel macht. Es gibt jedoch auch kleine "Unregelmäßigkeiten" im Druck, wie leichte Versetzungen der Farben oder Texturen, die den Charme dieser Technik ausmachen und jedes Stück einzigartig erscheinen lassen.
Meine Erfahrung im Workshop
Im Workshop "Happy Making" ging es vor allem darum, ein eigenes kleines Risografie-Projekt zu entwickeln und am Ende des Tages ein physisches Kunstwerk in den Händen zu halten. Wir begannen mit einer kurzen Einführung in die Geschichte der Risografie und erhielten einen Überblick über die verschiedenen Farbkombinationen, die mit der Maschine erzielt werden können. Danach wurden wir aufgefordert, eigene Skizzen zu erstellen beziehungweise in Collagetechniken eine Vorlage zu erarbeiten, die später in mehreren Farbschichten gedruckt wurden.
Besonders spannend war es, mit der Limitierung der Farben zu arbeiten. Jede Farbe muss in einem eigenen Durchgang gedruckt werden, was bedeutet, dass man sehr strategisch über das Layout und die Farbüberlagerungen nachdenken muss. Diese Begrenzungen führten zu überraschenden kreativen Lösungen, die ich so nicht erwartet hätte.
Warum Risografie?
Was mir an der Risografie besonders gut gefällt, ist die Kombination aus digitalen Entwürfen und analogen Unvollkommenheiten. In einer Zeit, in der digitale Perfektion oft im Vordergrund steht, hat es etwas Befreiendes, bewusst Unregelmäßigkeiten zuzulassen und das Endergebnis nicht vollständig kontrollieren zu können. Jeder Druck wird so zu einem Unikat.
Auch die umweltfreundlichen Aspekte der Risografie sind erwähnenswert. Die Tinten sind auf Soja- oder Reisbasis, und der Energieverbrauch der Maschinen ist vergleichsweise gering. Für mich als Designerin, die Wert auf nachhaltige Praktiken legt, ist das definitiv ein Pluspunkt.
Fazit
Der "Happy Making"-Workshop war eine großartige Gelegenheit, die Risografie nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch kennenzulernen. Das Zusammenspiel von Handarbeit, Technik und der Überraschung des Ergebnisses macht diese Drucktechnik für mich besonders spannend. Ich kann es jedem empfehlen, der auf der Suche nach neuen Wegen ist, seine Kreativität auszudrücken – und vielleicht genauso gerne wie ich von unerwarteten, kleinen Fehlern ("Happy Accidents") im Prozess überrascht wird.
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