Studium mit Assistenzhund
- Tammy
- 31. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Nov. 2024

Ein Assistenzhund ist weit mehr als ein treuer Begleiter – er ist ein speziell ausgebildeter Hund, der Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen im Alltag unterstützt. Für mich bedeutet das, dass meine Hündin Amira mir hilft, mein Studium selbstständiger und sicherer zu meistern. Sie ist immer an meiner Seite, sei es in der Vorlesung, in der Bibliothek oder auf dem Weg über den Campus.
Der Uni-Alltag mit Assistenzhund: Immer gut vorbereitet
Wenn ich mich morgens auf den Weg zur Uni mache, gehört Amira selbstverständlich dazu. Damit sie ihren Job gut machen kann, achte ich darauf, dass sie alles hat, was sie braucht. In meiner Tasche habe ich immer einen zusammenklappbaren Wassernapf dabei, damit sie auch unterwegs ausreichend trinken kann. Außerdem liegt ihre Decke immer griffbereit, auf der sie sich ausruhen kann, wenn ich längere Zeit in einer Vorlesung sitze. Diese kleinen Vorbereitungen sind wichtig, damit Amira sich wohlfühlt und sich voll auf ihre Aufgaben konzentrieren kann.
Amira trägt bei der Arbeit ihre Kenndecke, die sie als Assistenzhund ausweist. Diese „Arbeitskleidung“ signalisiert anderen, dass sie im Dienst ist und nicht abgelenkt werden darf. Das ist besonders wichtig, da viele Menschen Hunde gerne streicheln würden – doch wenn Amira im Einsatz ist, braucht sie vollste Konzentration.
Zugangsrechte und gesetzliche Regelungen
Als Assistenzhund hat Amira das Recht, mich fast überallhin zu begleiten – auch in öffentliche Gebäude und Einrichtungen, wo Hunde normalerweise nicht erlaubt sind. Diese Zugangsrechte sind gesetzlich geregelt, und es ist wichtig, dass sie respektiert werden. Die Kennzeichnung durch ihre Kenndecke erleichtert es, Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass wir keine Zutrittsprobleme haben.
Amira bringt Struktur in meinen Tag und sorgt dafür, dass ich regelmäßig Pausen mache – etwas, das mir früher oft schwerfiel. Aber was ich am meisten schätze, ist die unsichtbare Verbindung zwischen uns. Sie spürt, wenn ich gestresst bin oder eine Pause brauche, noch bevor ich es selbst merke. Dieses Vertrauen und die enge Bindung machen unseren Alltag zu etwas ganz Besonderem.
Herausforderungen
So großartig es auch ist, Amira an meiner Seite zu haben, der Uni-Alltag mit Assistenzhund bringt auch einige Herausforderungen mit sich. Amira hat ihre eigenen Bedürfnisse, die ich immer im Blick behalten muss. Oft bedeutet das, dass wir früh aufstehen, um vor der Uni noch eine große Runde spazieren zu gehen. Diese morgendlichen Spaziergänge sind wichtig, damit sie ausgeglichen und entspannt in den Tag starten kann – für mich heißt das aber auch, dass ich meine Zeit gut planen und auf genügend Schlaf achten muss.
Manchmal können die Tage an der Uni lang und intensiv sein, was für Amira auch eine Belastung darstellen kann. Wenn die Vorlesungen oder Projekte bis in den Abend dauern, merke ich, dass es für sie anstrengend wird. In solchen Fällen muss ich flexibel sein und auf menschliche Assistenz zurückgreifen, damit Amira eine Pause bekommt. Es ist nicht immer leicht, das richtige Gleichgewicht zu finden, aber Amira geht immer vor – ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden haben höchste Priorität.
Ein weiterer Aspekt ist die Aufmerksamkeit, die wir auf dem Campus oft auf uns ziehen. Ein Assistenzhund ist etwas Besonderes, und viele Menschen reagieren neugierig oder möchten mit Amira interagieren. So schön es ist, dass sie so positiv wahrgenommen wird, kann diese Aufmerksamkeit auch ablenkend sein. Es erfordert Geduld und manchmal auch ein gewisses Maß an Durchsetzungsvermögen, klarzumachen, dass Amira gerade arbeitet und nicht gestört werden sollte.
Trotz dieser Herausforderungen würde ich meinen Alltag mit Amira nicht eintauschen. Sie ist eine unglaubliche Unterstützung, und wir lernen beide jeden Tag dazu, wie wir das Beste aus unserer gemeinsamen Zeit an der Uni machen können.
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